© Nina Ober | www.ninaober.at

SELBST GEPROMPTET

ein paar Worte zu den Illustrationen von Nina Ober

Um Projekte in einem Folder vorzustellen, braucht es Bilder. Aber was macht man, wenn man das Programmheft für ein Festival gestaltet, bei dem ein Großteil der Projekte speziell für das Festival entwickelt und in den meisten Fällen erst im Laufe des Festivals umgesetzt werden?

In Zeiten von KI-generierten Bildern eigentlich kein Problem: man promptet die KI mit ein paar Stichworten – und schon sind die Projekte illustriert. Aber dies erschien uns einfach zu langweilig. Worin liegt der Witz, sich von einer KI nach den eigenen Vorgaben Bilder anfertigen zu lassen? Die sogenannte künstliche Intelligenz tut, was wir wollen, und sie tut, was sie von uns gelernt hat. Und darüber hinaus ist sie nicht intelligent. Sie weiß nicht, warum sie tut, was sie tut, und darum würde sie das, was sie tut, niemals verteidigen, sondern stets nur nach unseren Wünschen abändern. Aber für eine gute Illustration braucht es den Widerspruch, braucht es das Beharren auf Motiven, Farben oder bestimmten Elementen, damit die Illustration eine inhaltliche Bereicherung darstellt und nicht bloß ein graphisches Beiwerk.

So haben wir statt der KI die Hollensteiner Illustratorin Nina Ober beauftragt, auf Basis von Stichworten und der Projektbeschreibungen unsere Illustrationen anzufertigen. Und sie hat uns überrascht und sie hat uns widersprochen – und wir ihr auch. Im Rahmen dieses kreativen Dialogs sind nicht nur knapp 50 Illustrationen entstanden, sondern wir haben uns dabei auch gegenseitig „gepromptet“! Und das sollten wir wieder öfters tun: gemeinsam unser kreatives Potential nutzen und stärken.